Reisetrotterei

Wie komm ich zurecht mit der Rumreiserei?

Es geht inzwischen wieder ganz gut und ich hab den Focus auf Ausschnitte wiedergefunden. Das ganze Land geht nicht. Einfach etwas rauspicken und damit zufrieden sein. Ich klapper nicht alle Touristenhotspots ab, aber der eine oder andere kommt schon in meiner Reise vor. Es kann also ruhig noch paar Wochen oder Monate so weiter gehen. Und für das Organisatorische leg ich immer mal wieder einen Pausetag ein.

Wie geht das mit dem Rauspicken der Ziele?

Die Petronas Türme in KL

In Thailand hatte ich sehr grosse Probleme, geeignete Ziele zu finden. Zum einen gibt es wenig Leute, die ein verständliches Englisch sprechen. Selbst in den verschiedenen Touristinfos haben sie ihr Handy gezückt und wir mussten uns mit der Übersetzungsapp holprig verständigen. Auch im Internet bin ich schlecht an Informationen herangekommen. Manches Mal bin ich ewig falsch gelaufen und konnte mit Hinweisschildern nix anfangen. An schlimmsten natürlich die wirklich dekorativen –  sprich – schönen Warnschilder. Ich bin zum Glück nicht weiter. Später stellte sich heraus, dass es sich um militärisches Sperrgebiet handelt. Das sieht in Malaysia ganz anders aus. Malaysia verwendet die gleiche Schrift wie wir in Europa. So kann man wenigstens lesen, wenn auch eine andere Sprach ein Hindernis darstellt.  Schnell wäre – vorsicht- verboten – etc gelernt. Doch die Symbolsprache, Mann mit Gewehr, spricht hier eine sehr deutliche Bildsprache.

Wie verständige ich mich?

Allgemein sprechen die Leut ein perfektes Englisch und das wissen sie auch. Drum haben sie keinen Skrupel und quatschen mich einfach an. So bieten sich überall Gelegenheiten um an Informationen zu kommen. So Kleinigkeiten wie nach dem Weg fragen, den richtigen Bus rausfinden, oder was es zu essen gibt, beschränkt sich dann nicht auf ein hilfloses Lächeln. Das Land des Lächels – es bekommt für mich einen ganz neuen Stempel und ich versteh plötzlich so manche wütende Äusserung im Internet über das Verhalten der Thailänder.

Ein weiterer Faktor vereinfacht das Miteinander von Touristen und Einheimischen. Die Menschen hier sind enorm aufgeschlossen. Gestern Nacht auf dem Heimweg von der Altstadt von Ipoh sind mir in einer langen Menschenschlange Frauen beim Sport entgegengelaufen. Sicher waren es Frauen der gleichen Schule oder Arbeitsstelle. Alle trugen den muslimischen Traditionen gemäß trotz der Hitze ein Kopftuch und lang Trainingshosen. Würde man hier erwarten, dass viele von ihnen mich lächelnd gegrüßt haben.

Wohlgemerkt – die Gesellschaft hier ist aufgeschlossen und Frauen aus anderen Glaubensrichtungen laufen sehr westlich gekleidet rum. Manchmal finde das sogar ich etwas fehl am Platz. Hier habe ich wohl schon mehr kurze Unterhaltungen gehabt, als ich es in der selben Zeit auf einer Reise in Deutschland hätte. Ein alter Herr, dem ich ein paar Banana abgekauft hab, hat mich fasziniert. Wenn ich nicht etwas unter Zeitdruck wegen eines Tempelbesuches gestanden hätte, wäre der Nachmittag mit ihm wie im Fluge vergangen. Ein anderer hat mich im Tempel angequatscht als ich für Morla über dem Fischteich auf der Lauer lag. Da verging dann auch schnell eine Stunde mit philosophischen Betrachtungen über Gott und die Unterschiede von asiatischer und westlicher Kultur.

Die Morla ist eine der ganz alten hier!

Internet : was in Thailand oft in endlose Suche ausgeartet ist – hier finde ich meine Info ganz simpel z.B. über den Ortsnamen. Unaufdringlich werden hier die Sehenswürdigkeiten der Region aufgeführt, ohne geschäftliche Verknüpfungen. Fast habe ich den Eindruck, dass sich hier die Tourismusbüros um diese Aktualität bemühen. Leider hat sich die weltweit agierende ReiseInfoWebseite von TripAdvisor hier zu einer fast nur noch kommerziellen Seite entwickelt.

Üppige tropische Vegetation

Was gibt es zu Essen?

Nun, gerade gab es einen Iced Cappucino mit Duriantorte, nebenbei hat mit passend dazu der Kellner, der auch mal zu einem Radsch aufgeschlossen ist, einen riesigen Krabbenchip gereicht – passend zu Kaffee und Kuchen 🤪. Durian ist eine extrem gewöhnungsbedürftig Frucht, aber ich kenn sie ja. Früchte krieg ich auch hier und wegen des tropischen Klimas hier in ein größeren Vielfalt als in Thailand. Ja, es ist hier von der Vegetation absolut anders, viel grüner. Zugegeben – die Strassenküchen in Thailand sind eine tolle Sache, wenn man bisschen die Angebote kennt. Das fehlt mir hier in Malaysia ein bisschen. Dafür weiche ich hier in die leckeren indischen Restaurants oder eines der westlich orientierten Restaurants aus. Mit den chinesischen kann ich mich noch nicht anfreunden. Das sieht alles so fade aus, vor Allem die gekochten blassen Hühner oder Enten – nix lecker knusprig.

Duriantorte und iced Cappucino

Wie komme ich vorwärts?

Der primitive Zug raus aus Bangkok war schon was tolles aber wann ich wo und wohin einen Bus erwische, hab ich nur mit großen Schwierigkeiten herausgefunden und dann oft auch mehr erraten. Mit dem Internet war hier in Ipoh schnell der Busbahnhof nahe der Altstadt lokalisiert. Und hier bekomm ich dann Infos im Überfluss, perfekt, wenn auch verdammt viel. Am Mittwoch mit dem einen Bus in den Norden – mein „Happy Bodo’s Day“ Ausflug – und am nächsten Tag in den Süden zu einigen Höhlentempeln. Der Tag is extrem heiß. Auf meinem Weg zurück werde ich von einem Autofahrer angequatscht, wo ich hin will. „Sei doch zu heiss zum Laufen.“ Prompt nimmt er mich mit, zurück ins Zentrum.

Sowohl in Kuala Lumpur als auch hier heraussen funktioniert der Nah- als auch der Fernverkehr super. Am Sonntag geht es mit einem Fernbus in die Bergregion der Cameron Highlands. Selbst dafür liegen alle Infos im Internet oder am Bushof offen. Morgen, Samstag, geht es mit Bus Nr. 66 zu einer der längsten Höhlen auf dem Festland von Malaysia und vermutlich bringt mich nach dem Thaipusam Fest eine Kombi aus Bus und Schiff tief in ein Naturparadies hinein.

Wie komm ich immer wieder an ein Zimmer?

Das ist hier wohl am simpelsten zu beantworten. Die verschiedensten Buchungsapps haben sich bei mir fast auf eine einzige zusammengeschrumpft. Ich mach jetz keine Werbung! Nur – in manchen Gegenden, die sich für mich als interessant in der Karte zeigen, finden sich keine Angebote. Da kuck ich dann auf anderen apps nach oder fahr erst gar nicht hin – leider. Heut bin ich z.B. spontan, mit Buchung gestern Abend, in ein Kreativhotel gewechselt. Dieses Haus muss ich einfach erlebt haben. Hatte die letzten Wochen zu oft Routinehotels ohne Ausstrahlung. Das mach ich die nächsten zwei Tage wett.

Das – Happy 8 – in Ipoh

Noch bin ich nicht im Zimmer, wird sauber gemacht. Eines kann ich schon im Vorfeld sagen. Die Betten hier, ob Thailand oder Malaysia, sind hart. In Erewan hatte ich das Gefühl auf einem Brett zu schlafen. Aber auch das klappt reibungslos, wenn nur der Tag ereignisreich und mit Anstrengung gefüllt ist.

Und wie sieht es mit meiner Gesundheit aus?

Kann nicht klagen. Ich hatte schon sehr früh einen Schub der erwarteten Sonnenallergie. Die Blasenbildung auf Händen und Armen fiel aber sehr mild aus. Nur dass ich das erste Mal nun auch Reaktionen in der Fingerinnenseite hatte, trieb mir ein paar Kummerfalten auf die Stirn. Glück gehabt, der übliche zweite Schub blieb aus.

Ich hatte noch keinen wirklichen Durchfall und der Kreislauf spielt bei der Hitze brav mit. Nur mein erstes Paar Schuhe hat Ausfallerscheinungen und ich befürchte, daß ich Gewicht verliere😉. Einzig – ein dauerhaftes Problem sind meine Fersen. Bei der vielen Lauferei wächst die Hornhaut viel zu schnell nach und dann entstehen tiefe Risse – sehr unangenehm. Bin ständig am pflegen. Tja, dann is da noch die Schwitzerei. Wie oft inzwischen alles mal völlig durchnässt war, kann ich nicht mehr zählen und das Deodorant bringt mich noch mehr zum Schwitzen. So wird paar Klamotten waschen fast zur Tagesordnung.

Wovor ich wirklich Schiss hab?

Zum einen spür ich immer wieder mal den einen oder anderen Zahn. Möchte hier nicht unbedingt zum Zahnarzt müssen. Was mir mehr Sorgen bereitet ist inzwischen der nCoV2019. Nicht der Coronavirus selbst macht mich ängstlich sondern ich hab eher Angst davor, es könnten sich Reisebeschränkungen ausweiten. Ich möchte nicht irgendwo wegen Ansteckungsgefahren eingesperrt werden oder heimfliegen müssen, weil es vom Auswärtigen Amt nahegelegt wird.

Was ich beinahe vergessen hätte – Hunde! Ja genau, ich hab sie beinahe deshalb vergessen, weil sie hier hinter Zäunen und Mauern fast keinen Muks von sich geben und mich friedlich meine Wege ziehen lassen. Ich frag mich nur, was der Hintergrund ist, für diesen krassen Unterschied zum Nachbarland.

Es geht weiter. Ich freu mich nun drauf, noch mehr Kreativität und Natur auf dieser Welt entdecken zu dürfen.

Streetart in Ipoh

Happy Bodo’s Day

Das heut is so ein wie Weihnachten oder Burtstag. Ich will ja nicht gleich beides zammschmeisen. Nur kurz paar Zeilen ausser der Reihe nur zum heutigen Tag.

Bin heut zum Bushof von Ipoh gegangen um irgendwie die etwas weiter entfernten Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Meine Güte, is das schwierig sich diese fremden Namen zu merken. Wo wollte ich nochmal hin ? – ach ja! – das kek lok tong wollte ich besuchen. Viele Busse und dann ein Busfahrer den ich frag. „Da fährt der Nachbarbus hin“, wenn er den da is. Er selber fährt aber zum perak tong. Ach Mensch, da hab ich auch schon mal was von gehört. Dann fahr ich eben hier mit.

Der Tempel is ein Höhlentempel wie so viele hier, denn hier gibt es viele Höhlen. Nicht alt aber durch seine Bemalung der Wände sehr berühmt geworden unter chinesischen Touristen. Noch so eine verkitschte Höhle denk ich, aber man soll den Tag nie vor dem Abend loben.

Es führt eine Treppe hoch hinauf und sogar hinaus auf diesen Felsen in der Ebene von Ipoh. Endlich mal bisserl richtiges natürliches Grün, und das inmitten der Stadt. Wohlgemerkt, es gibt mehrere so grüne Hügel in dieser Kleinmetropole. Nur zum drin rumkraxeln is es viel zu schwierig. Da kommt so eine Treppe genau richtig. Hinauf zum Aussichtspunkt. Und hinüber zum nächsten.

Doch all die Aussicht wird für mich absolut schnell zur Nebensache. Gesehen schon öfter, aber immer in Terrarien in künstlicher oft hässlicher Umgebung. Vor ihr hab ich heiligen Respekt, weil sie sich so gut tarnt und ich nie erwartet hab, mal selber eine im Grün zu entdecken. Grün, Gelb, Weis – wie die Farben des Bambus, goldene Augen und ziemlich zackige Schuppen.

Da konnte ich nicht anders. Immer wenn keine Leut da waren, musste ich sie genauer studieren, diese kleine Bambusviper. Das verrückte daran. Sie hängt nur einen Meter neben dem Weg, und viele Touristen passieren die Stelle. Und noch verrückter, weil so unausstehlich bequem für mich. Ich sitz eine Stunde auf der Bank daneben und beobachte.

Genuss pur.

Der nächste Höhlentempel kann kommen.

Die letzten Tage Thailand

Gemütlich ging es mit dem Zug zurück nach Bangkok. Vorher hab ich noch meine Bankgeschäfte gecheckt. Musste ja auch für meine Myanmarreise noch die entsprechende Überweisung tätigen. Bin immer spät dran mit solchen Buchungen. Drum is dann auch gleich die gesamte Summe fällig. So ging das in einem Aufwasch.

Zu faul bin ich aber, mein Check-in Gepäck für den Flug nach Kuala Lumpur zu erledigen. Das hat noch Zeit bis kurz vor dem Abflugtag – 24.1. – zugleich Ultimo für Thailand. Dann sind meine maximal 30 Tage ausgeschöpft. Immerhin, der Start, das Hotel der ersten Tage in Malaysia is gebucht und auch für das Thaipusam sowie die letzten 3 Nächte in Bangkok.

Die Zugfahrt klappt wunderbar. Mein Lieblingshotel hab ich diesmal auch rechtzeitig reserviert und perfekt – Zimmer ganz oben. Für Heut wird nur noch gemütlich über den Wanglang Markt geschlendert und ich kauf bei den Garküchen an der Strasse viel zu viel zum Essen ein. Dafür genießt ich auch noch meine Hotelbar auf dem Dach.

Die nächsten Zwei Tage können kommen mit dem Nationalmuseum als wichtigster Punkt. Ich hab’s noch nie geschafft, da rein zu gehen. War immer zu spät, denn schließlich bracht man da schon paar Stunden oder wegen der Feiertage war ganz geschlossen. Was soll ich sagen? Es hat meine Erwartungen voll erfüllt auch wenn ich einige Stücke vermisst habe, die früher andernorts ausgestellt waren. Dazu wird aber anscheinend ein Museum in Ayuthaya gebaut.

Für die Begräbnisfeierlichkeiten von Rama IX wurden viele Kunstwerke gefertigt. Dazu konnte ich zumindest ein paar wenige Stücke im Museum finden.

Auch hierzu entsteht oder existiert bereits ein Neues Museum, doch leider konnte ich dazu keine Infos finden. Wird aber wohl irgendwo in der Provinz ausgebaut, in der auch die meisten Künstler für die Trauerfeier gearbeitet haben. Insgesamt bin ich jedoch nach ein paar Stunden Museum ganz gerädert.

Der letzte Tag in Thailand wird dem „Shopping“ gewidmet. Zuvor hol ich mir aber im Wat Poh noch den Segen des liegenden Buddha ab.

Der Tempel war angeblich die erste Universität Thailands. Davon zeugen viele Inschriften an den Wänden des weitläufigen Areales. Am faszinierendsten sind die Darstellungen zu den Massagepunkten Akkupunktur und Akkupressur.

Am Nachmittag geht es dann ins hochmoderne Iconsiam. Einer fast nagelneuen Shoppingmall.

Und was soll ich sagen. Auch ich trage zum Erfolg bei. Brauch ein paar neue Schuhe und ein Tiramisu mit lecker Eiscafe.

Genuss mit Aussicht

Abends, ja es is Zeit – ich muss endlich mein Extragepäck registrieren und einbuchen. Es klappt nicht. Es klappt nicht. Ich versuche auf allen Wegen und Umwegen im Internet das Gepäck zu buchen. Es klappt nicht! Schließlich belästige ich damit sogar die Hotelrezeption. Und 1/2 Std. später wird klar. Das muss ich direkt mit der malayischen Airline arrangieren oder 3 Std vor Abfug am Flughafen regeln. Da ich auch auf der Webseite der Malindoairline nicht weiter komme, gebucht hab ich mit der ThaiLionAir, verlasse ich mich auf morgen am Flughafen.

Leider, die Info war falsch. Ich hätte für speziell diese Airline schon 4 Std. vorher einchecken müssen. Nach einem Hin und Her über mehr als 1/2 Std. bleibt mir nur der Vorschlag des Bodenpersonales. Ich muss upgraden auf Businessclass. Ein Wahnsinn, bis das Alles endgültig geklärt und bezahlt war, habe ich Nerven gezeigt. Aber Ende Gut alles Gut. Geschrieben hab ich diesen Text der letzten Tage in Thailand in den letzten zwei Stunden vor Abflug in einem bequemen Sessel in der Businesslounge des Airport. Hat alles auch seine guten Seiten

Gerade kuck ich auf’s Chinesisch Neujahrsfeuerwerk und schick diesen Bericht in den Äther.

Endlich wirklich on Tour

Ich bin verrückt und will es bleiben. Drum aller Unannehmlichkeiten – sprich- eurem Geläster – zum Trotz, nehm ich mir am 5.1. ein Taxi für etwas über 80km und 30€ zum nächsten Standort, das Keeree Loft Resort bei Thong Pha Phum.

Ich hab mich langsam dran gewöhnt, immer wieder außerhalb ein Zimmer zu haben und genieße auch mal nach einem heissen Tag den Pool. Doch zu Anfang steht immer eine kleine Erkundungswanderung in –?– ja was? Dorf? Stadt? Auch wichtig, gleich mal für die nächste Etappe den Standort des Busbahnhofes rausfinden. Im Ort könnte da so eine Art Station sein, oder dort, aber da, wo er in der Karte eingetragen is, da ist’s schmuddelig und zugeparkt. Hauptsache – am Markt gibt es leckere Sachen und schließlich findet ich auch einen alternativen Weg zurück zum Hotel.

Ich bleib ne Zeit lang oben, über dem River Kwai in einem Pavillion sitzen, knabber an paar Leckereien rum und beobachte. Drüben, auf der anderen Seite, da beim Tempel, erhebt sich bei jedem, der dran vorbei geht, ein unheimliches Gebell. Will ich da wirklich auch durchlaufen. Aber der Chedi oben auf dem Felsen lockt und ist nun mal da drüben. Allen Mut zusammen nehmen und durch. Mich kotzen die Köter an, aber sobald ich stehen bleib nehmen sie Abstand. Im ganzen Tempelbezirk wimmelt es von Hunden und später erfahre ich, dass selbst die gläubigen Buddhisten da Schiss haben hin zu gehen.

Der Chedi im Hundetempel

Ich erreich verschwitzt den Chedi – ganz oben – doch weit gefehlt. Ich sehe mein nächstes Ziel für morgen. Auf einem Gipfel in der Nähe – nix extremes – weht eine orange – also buddhistische Fahne.

Modernes aber scharfes Seafood mit Farn

Beim Abendessen in einem modernen Lokal erfahr ich von der Wirtin, dass es sich um einen Pilgerort mit dem Fussabdruck Buddhas handelt, 1176 Stufen oder so. Keiner, mit dem ich im Umfeld gesprochen hab, war je oben. Die Thai sind gehfaul und wo es nicht flach oder mit nem Fahrzeug zu erreichen ist, da geht niemand. Is wohl nur was für Touristen – ob Thai oder Falang.

Zur Abreise hab ich dann Glück. Meine Hotelchefin bringt mich zum Busbahnhof und weit gefehlt. Die Station ist weit außerhalb und ganz wo anders als ich gesucht habe.

Für mein nächstes Hotel so 60 km zurück gab es im Internet schon eine Warnung. An der Strasse gibt es kein vernünftiges Hinweisschild. Als ich die erste Einfahrt nehme, erinnere ich mich an paar Poolbilder. Ja ich bin richtig und der Pool is richtig geil. Da fließt ein natürlicher Bach/Fall rein. Wieder was zum entspannen für – nach der Tour.

Is es Das?
Genial, der Pool

Ich bin jetz in der Gegend des Hellfirepasses. Höllenfeuer weil hier Kriegsgefangene der Japaner die Thailand-Burma Railway Tag und Nacht aus dem Fels schlagen mussten. Dazu brannten überall Feuer zum beleuchten der Arbeitsstellen, ein Bild der Hölle.  Es gab zahllose Tote. Allein wenn man sich vergegenwärtigt, daß den Gefangenen buchstäblich ihre Uniform vom Körpern gefault ist, kann man sich ein bisschen die Hitze und Luftfeuchte vorstellen. Aber manchmal gab es auch 100 Tage Regen ohne Abkühlung, dazu die Brutalität der japanischen Aufseher und eine katastrophale Versorgung mit mangelhaften Lebensmittelrationen und wenig Schlaf.

Die Cuttings in den Fels und die verschwundenen Holzbrücken

Später dann, in Kanchanaburi werde ich zwei der Gräberfelder besuchen.

Gräber von Opfern der Thai-Burma Railway vor Allem aus Australien, weiteren Commenwealthländern und der Niederlande

Doch zuvor geht es am nächsten Tag, 10.1. zur schönsten Höhle Thailands. Muss sich da unbedingt dieser Ranger als Guide aufdrängen. Ich kann nicht genießen, und er wäre nach 10 Min. schon wieder raus mit mir. Meinem Empfinden nach hab ich wohl nur den Eingangsbereich gesehen, so 10% der Gänge doch selber musste ich entdecken und sehen. Er, immer nur mit seiner Lampe aufdringlich auf die Fledermäuse hingeleuchtet, hat kein Gefühl für interessantes und wäre nur seine Standard 20m gegangen.

Doch gelohnt hat es sich dann doch, auch wenn die Bilder der Höhlenspinnen nix geworden sind, aber immerhin die Blaue Krabbe war genial in einem Sintertopf. Aufgrund des Unvermögens/Unverständnisses meines Guides musste ich eine Entdeckung geheimgehalten. Hätte nicht gewusst, was der veranstaltet, wenn er merkt, dass mich das Tier enorm fasziniert. Drum blieb mir auch nicht viel Zeit eine grosse Höhlenschlange zu bewundern. Sie lag, auf Beute lauernd, zusammengerollt auf einer Tropfsteinsäule, als wäre sie der Top of Cave und für mich war sie das auch. Sie leuchtete blassgrau bis weis vor dem dunklen Höhlenhintergrund. Fast machte es den Eindruck ihre Schuppen würden glitzern und schimmern.

Auf einer weitläufigen Wanderung wollte ich irgend wie zurück zur Hauptstrasse. Ich bin auf der andern Seite des River Kwai und der Weg in meiner openstreetmap wird immer schmäler. Ohje. Wird dort wirklich eine Fußgängerbrücke auf mich warten oder ist sie nicht passierbar. Alles möglich und dann müsste ich ein grosses Stücke zurück laufen. „Bitte – Nicht!!!!!“ Zu wenig Wasser dabei, verleitet mich sogar dazu, eine Pomelo vom Baum zu holen.

Alles Gut, da is sie, die Fussgängerbrücke inclusive Touristenrummel, den erwarteten Wasserfällen und meiner Möglichkeit mich zur Strasse fahren zu lassen, von wo mich dann ein örtlicher Bus schnell zu meinem ersehnten Pool bringt. Und welch eine Überraschung. Hier treffe ich eine Thai, die hervorragend Englisch spricht und mit der sich gut quatschen lässt. Wie sich herausstellt, eine Medizindozentin in Bangkok, die auch schon Vorträge in Wien gehalten hat. Solche Vortragsreisen sind hier Anerkennung für besondere Leistungen. Bei all unseren Gesprächen geht es viel um Ernährung und so erhalte ich ganz nebenbei einen kleinen Einblick in die modernen Veränderungen der Thaiküche.

So sieht manchmal mein Abendessen vom Nachtmarkt aus für 3-4€. Das Bier dazu kostet nochmal genau so viel.

12.1. Es steht Kanchanaburi, die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes auf meinem Reiseplan, die Stadt der „Brücke am River Kwai“. Wie verrückt die Welt doch ist. Aufgrund des Filmes von 1957 der wiederum auf einem Bestseller“Roman“ von 1952 basiert, entstand hier ein enormer Touristenrummel. Nur – die Touristen wollten die Brücke über den Kwai sehen und irgendwann geschah es: der Mae Nam Mae Klong wurde zum Kwai – die Umbenennung eines Flusses aufgrund eines Romanes.

Im Umfeld der Stadt befinden sich paar interessante Höhlentempel und für mich überraschend auch chinesische Tempel. Hauptattraktion aber bleibt die Railway.

Genussvoll verbringe ich hier erst 4 und dann nochmal 3 Nächte. Dazwischen liegt ein ereignisreicher 2tägiger Ausflug nach und in den Erewan Nationalpark.

Ich kann mich an Höhlen nicht satt sehen und so geht es wenn auch beschwerlich auf Wanderschaft zur Tham Phra Tat, der Phra Tat Höhle. Nach einem 10km Marsch erreiche ich einen Strassenabschnitt von dem es nur noch zur Höhle oder ganz weit hinter ins Hinterland geht. Erst hier auf dieser Strecke, aber schon kurz nach dem letzten Abzweig, erhalte ich sofort eine Mitfahrgelegenheit, Bus gibt es hier keinen mehr. Die Frau, bei der ich mit fahre lädt mich noch auf einen Café ein und es stellt sich heraus, das sie ein paar Räume zum vermieten hat in absolut geiler Lage hoch über dem Stausee von Erewan. Leider sehr abgelegen für einen unmotorisierten wie mich, sonst wäre ich sofort für 3 Nächte hier geblieben.

Sie bringt mich noch zur Höhle und holt mich auch wieder ab, wenn ich sie anrufe.

Zur Höhle geht es erst mal 600m (hoch) doch es lohnt sich – eher sind es insgesamt 600m. Die Höhle hab ich für mich alleine und der obligatorische Guide ist ganz still und unaufdringlich. Hier kann ich geniesen. Die Höhle hat wohl eine Tiefe von 200m und erscheint manchmal fast genau so breit. Ihre Stalag- titen und -miten sind beeindruckend und alles vollkommen unelektrifiziert. Dafür hält einen der umzäunte Weg auf Spur.

Zurück komm ich dann, hier heroben is nix los, leider auch kein Handyempfang, wieder durch jemanden, der mich mit runter nimmt, zu den berühmten Wasserfällen von Erewan. Für mich sind sie nun die berüchtigten Wasserfälle denn so einen Massenrummel hab ich weder erwartet noch bisher in Thailand erlebt.

Gut, hier fahren natürlich auch Busladungen für einen Tagesausflug von Bangkok her. Muss wohl was besonderes sein, hier in den Fällen zu baden. Mir genügt es gegen 16Uhr langsam etwas einsamer zu sein, aber nur etwas!

An der Strasse gibt es um Halb Sechs Uhr noch ein lecker Abendessen bevor es „Heim“ geht.

Am nächsten Tag geht es zurück nach Kanchanaburi um zu relaxen und zu organisieren.

Das Skelett des ersten Berichtes bekommt langsam immer mehr Fleisch, aber es wurden auch noch paar Knochen hinzugefügt.

Ich flieg also am 24.1 nach Kuala Lumpur. Dort muss ich um den 8.2. wieder hin. Es geht dann hoch her. Meine Eltern waren vor 40 Jahren schon dabei und deren Bericht hat mich schon ewig in seinen Bann gezogen. Eine Mio Hindus feiern hier Thaipusam. Ich bin heil froh, diese Gelegenheit jetzt überraschend zu erhalten.

Und dann hab ich da noch was verrücktes auf die Schnelle fix gemacht. Von 19.3.-29.3. bin ich Luxus unterwegs. Es geht in  Burma/Myanmar auf eine Irrawady Kreuzfahrt. Wie kommt’s? Ich hab im Internet nach schwulen Reiseangeboten gestöbert und dabei auf Kerle.reisen dann diese Tour entdeckt. Ich glaub, das passt zum relaxen ganz gut in die Mitte meiner 6 Monate on Tour.

Jetzt, JETZT! bin ich on Tour angekommen. All die Umstellung und die ‚Hier hin- Dort hin‘ Selbstterrorisierung hab ich hinter mir.

Nix muss!

Zur Ruhe kommen

Neujahr war eine vertrackte Situation. Am 1.Januar wollte ich weiter, hatte aber auch noch interessantes in Bangkok gesehen. War aber geschlossen – National Museum! Dann bei meiner Anfrage auf Verlängerung die mistige Auskunft im Hotel „- nö – nix mehr frei ●“ Dieser ‚●‘ steht für ein ganz abruptes Thai-Ausrufezeichen. Entweder will man nicht, versteht nicht oder is gerade zu faul! Punktum. Oder wie ich zu sagen pflege ‚●‘ In der Buchungsapp war noch frei aber jetz wollte ich nicht mehr’●‘

Ja dann fahr ich eben morgen nach – ja wohin? Mensch – Nakon Phatom wäre doch ne Idee. Is nicht weit und geht super mit der südlichen Eisenbahnstrecke – denkste -!

Im Internet sehe ich schnell – da sind ja nur noch ganz wenig Plätze frei, in den teuersten Zügen zu den ungünstigsten Zeiten. Meine weitere Recherche führt bisserl zu Panik.

Insbesondere zu Feiertagen und Ferien soll man die Vorausbuchungszeiten möglichst ausschöpfen – auch bei den Busverbindungen. Bis ich mich am 31.12. da durchgewurschtelt hab sind paar Stunden vergangen und ich wurde immer mehr ein Nervenbündel. Mit ins Gedankenspiel kommen noch als Alternativen ganz mit dem Taxi rausfahren – mir graut vor dem Luxusklischee – oder – mir graut vor den Komplikationen – mich mit dem öffentlichen Nahverkehr – also mit Sammeltaxi und Bussen durchzuwurschteln bis ans Ziel. Meinem Hirnchaos bot das Abendessen eine wohltuende Denkause – nix außergewöhnliches trotz Silvester – ich fahr ja nicht zum Feiern fort, sondern genau um dem zu entgehen.

Nach dem Essen weitere Grübelei. Wie löse ich den Gordischen Knoten? Irgendwann, wirklich kurz vor 0 Uhr, verknüpfen sich meine Gehirnsynapsen zum perfekten Knoten — HEY! Diese Internetauskunft bezieht sich doch auf wenige Züge die voraus zu buchen sind und die im Hauptbahnhof starten — und — noch genialer — da is doch fast gegenüber von meinem Hoteĺ gleich auf der anderen Flussseite der andere Bahnhof – Tampon oder so! Ohhh! total verkehrt – Thon Buri – aber in einer Sache lieg ich richtig – dort fahren nur Nahverkehrszüge 3. Klasse weg. Die kann man nicht reservieren, können aber auch gestopft voll sein. Zumindest schläft es sich jetz besser im Neuen Jahr.

1.1.2020

Ganz früh am Morgen lass ich mein Zeug im Zimmer und fahr mal schnell mit ’nem Linienboot rüber um die Situation an der Thon Buri Station zu checken. Perfekt! Alles im grünen Bereich.

Zurück, Gepäck gepackt, ausgecheckt, und ab zum Zug um13.05Uhr, pünktlich und auch pünktlich in Nakhon Pathom.

Schön brav marschieren ich die 2km mit meinem Gepäck durch die Stadt zum Hotel. Wohltuend überrascht bin ich vom Markt an der größten Stupa Thailands. Also is das Abendessen auch gesichert und die Stupa ist hier mein Hauptziel. Da geh ich dann auch gleich abends wieder her. Es is für mich zwar manchmal nicht so leicht, hier das richtige zum Essen zu finden, aber zur Not tun’s ja Erdnussflipps auch. Hier gibt es auch Insekten und die frittierten Mehlwürmer schmecken eben wie Erdnussflipps.

Nur damit ihr eine Vorstellung bekommt. Ich hab dann was zum Essen entdeckt, sieht lecker aus, könnte aber auch mit vergohrenem Fisch gemacht sein. Geschmeckt hat es dann wie Superleckernachspeiseschokokussnurohneschoko. Und natürlich Obst, zum Teil schon portioniert oder auch wie frisch gepflückt. Hauptspeise war Reis mit einer Currykokosnusszubereitung mit Fisch drin. Überraschend waren die riesigen Fischknochen.

2.1.2020

Am zweiten Tag in Nakhon bin ich weit rum um den Park eines Palastes weit weit herrumgelaufen. Meine Info war schon vorher, dass er geschlossen ist. Im anschließenden Park der Uni sind mir dann enorm viele Bindenwarane über den Weg gelaufen. Bei einem war ich froh, dass er sich kurz vorher bewegt hat, sonst wäre ich ihm vielleicht auf oder in die Schnauze gestiegen, ganz schöne Kaliber, diese Tiere.

Im weiteren Verlauf meines Weges komm ich dann zum wirklichen Eingangstor des Palastparkes. Und jetz kommt’s! Ich hab bisher immer lange Hosen an – ja – trotz Hitze um bei Besichtigungen nicht abgelehnt zu werden – Keiderordnung! Ich kaschpere also hier mit der Aufsicht am Tor rum und der erklärt mir, dass die Hose die ich heut anhabe um 5 cm zu kurz is. Ja – heut hab ich zum ersten mal die Kurze an und sie geht nicht bis zum Knie. Was soll’s, bin eh schon müde. Muss ausserdem langsam ins Hotel und im WLAN Recherche für meine nächste Unterkunft für morgen machen. Aber eines wird langsam auch klar. Es wird Zeit, dass ich meine Hotelzimmer nicht immer nur für 2-3 Nächte buche. Den nächsten Aufenthalt suchen, finden und buchen ist eine sehr zeitaufwendige Sache!

Das Internet macht manches schwieriger und vieles leichter. Die Vielfalt an Entscheidungen, die zu treffen sind, machen es schwieriger und vieles Gesuchte finde ich wegen der Fülle an Infos nicht. Ich glaub die Vorauswahl, die in einem Reisebuch getroffen wurde, macht einem das Reisen schon irgendwie leichter, aber sind es dann nicht auch ausgetretene Pfade. Will ich simple Reisen oder das aufregende Abenteuer mit drin haben, im Programm? Eines brauch ich auf jeden Fall mehr : mehr Zeit.

Ich steck nach wie vor in einem Dilemma. Warum bin ich auf Reisen? Was will ich überhaupt? Wohin soll es gehen? Was soll ich oder mach ich da? Alles in Allem – die Sinnfrage! Hinzu kommt eine Hitze, die ich zwar durchgeschwitz erlebe, aber auch 10× lieber hab als Kälte. Irgendwie muss ich mich aber erst noch dran gewöhnen und mein Gefühl sagt mir, ‚die Sonnenallergie wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen‚. Ein weiteres Kapitel meines Dilemmas ist die Unruhe. Mach ich zu wenig oder ist es doch zu viel. Wenn ich kuck, was ich bisher gemacht hab dann is es ja gar nix, nur von Bangkok einfach mal raus. Langsam fange ich an zu erkennen. Viel von der Unruhe kommt von den häufigen Ortswechseln.

3.1.2020

Genial fügt sich jetzt das nächste Stück an die Reise an. Wohlgemerkt es gibt 3 Züge am Tag pro Richtung auf meiner Strecke. So bin ich also mit dem Mittagszug von Bangkok hier her und jetz geht es mit dem Morgenzug, also hier um 9 Uhr weiter auf der Death-Railway Strecke nach Nam Tok, dem heutigen Ende der Gleise die einst die Japaner von Kriegsgefangenen bis Burma bauen ließen. Ich werde in den nächsten Tagen viel über dieses traurige Kapitel des II. Weltkrieges in Asien lernen. Die Ereignisse um unsere damaligen Verbündeten gehen immer etwas unter, bei der Belastung durch unsere eigene deutsche Geschichte.

An der Endstation in Nam Tok schlaucht bei voller Sonne der Marsch zum Resorthotel schon ein wenig. Ich hab wieder in den Dung gegriffen und den Massstab der Karte auf dem Handybildschirm nicht im Griff. Das Resort liegt weit abgelegen. Der selbe Fehler wie beim ersten Hotel in Bangkok. Eine Stunde laufen und immer wieder die kläffenden Hunde, die so gut wie überall frei rumlaufen – das schlaucht und macht miese Stimmung.

Zusätzlich sehe ich in der Ferne an den Hügeln wie schon auf Gran Canaria und in den Jahren davor in Asien und Afrika, mich begleitet überall ein Thema, unsere Welt brennt. Hier an den Berghängen ziehen Rauchschwaden hoch, brennt es und glimmt es überall vor sich hin. Zum Glück aber bei weitem nicht in den Dimensionen wie derzeit in Australien. Leider sind hier die Feuer oft bewusst gelegt und ufern aus oder werden vom Wind verfrachtet. Die Brandrodung ist noch stark im Geist der Bauern verankert.

Nun, da es im Hotelresort wenig Gäste gibt, gibt es auch eine Miniauswahl an Gerichten. Begeisterung sieht anders aus.

4.1.2020

Bei einer ausufernden Wanderung komme ich neben einem Wasserfall ’say yok nam tok‘ an eine solche Brandstelle und muss mir das weitere Eindringen in die Natur verkneifen. Ich bin des Feuers wegen zu unsicher ob ich da wieder raus kommen würde auch wenn es jetz harmlos aussieht.

Also kurzer Hand zum Zug und ein Stück des Weges von gestern zurück. Mich hat da ein Tempel auf einem Berg fasziniert. Die Eisenbahnstation ist mager aber der Zug hält. Ich steig als einziger aus und lande ——- am Eingang zu einem ——- ja was? Verbot von Foto und Handy.

Ich muss meinen Rucksack und mein Handy abgeben und mich weis einkleiden. Ich bin jetz in einem Kloster —— für Nonnen. Man gestattet mir den Zutritt aber es gibt klare Regeln, nur ich kenn sie nicht aber am Schluss sind sie klar. Es geht hier nicht um eine Besichtigung sondern Frau gestattet mir, dass ich den Segen des Buddha erhalte. Das Kloster hat keine alte Geschichte. Ein schönes grosses Gelände mit relativ neuen Bauten für Unterbringung, Verwaltung, Schulung und Meditation. Ich werde immer wieder auf den einen Weg verwiesen hin zur grossen hölzernen Halle. Nachdem ich mir die Füsse gewaschen habe, ist es der einzige Bau in den ich eingelassen werde. In der offenen schlichten Halle befindet sich eine schöne meditierende Buddhastatue ’subduing mara‘. Hier verweile ich über eine Stunde in Meditation, eine Überraschung und nicht geplant. Der Weg hoch zum Bergtempel bleibt versperrt, doch nicht nur mir. Anscheinend haben die Nonnen einen Streit mit der Regierung. Drum wurde der Berg abgeriegelt.

Ich wusste ja nix darüber drum bin ich auch viel zu früh wieder draußen und da is sonst nix ausser eben der Eisenbahn. Die fährt jetz aber erst in 4 Std zurück. Dann lauf ich die 15km eben. Wasser hab ich noch und auf der Strecke, das is hier das unkomplizierte, gibt es überall, alle paar Kilometer, kleine Läden oder Essensstände. Dabei komm ich an vielen Feldern vorbei , auf denen Manjok angebaut wird.

Witziger weise werde ich dann so 4km vor meinem Ziel von einem Dreiradl-Motorrad mitgenommen – Papa mit Sohnemann. Ich kauf mir leckeres Obst und Essen am Markt und geh wieder meines Hundeweges zum Resort.

5.1.2020

Bevor es morgen weiter geht, wie is unklar, Hotel hab ich schon für 3 Nächte gebucht, muss ich heut unbedingt zu einer Höhle. Ich miet mir ein Radl. In meiner Größe gibt es natürlich nix. Aber irgendwie geht das schon und die wichtigste Info is ja sowieso: ‚bei Hundeverfolgung besser so schnell wie möglich stehen bleiben‘. Wau – kostet das Überwindung, aber es klappt. Die Köter wissen dann nicht mehr, was los is und sind schlagartig uninteressiert. Die Strasse schlaucht und bei den kleinsten Steigungen muss ich schieben. Aber die Höhle, die dann kommt is ein Genuss – das LawaCave. Ich schnurcke über eine Stunde in den Gängen herum und erfreue mich an der Mystik und den Tropfsteingebilden. Bin fast die ganze Zeit alleine und hab dazu die entsprechende Ruhe.

Dies sind bisher alles simple Erlebnisse und deshalb gibt es da so einen Knoten in meinem Kopf. Ich mach so wenig und was soll ich denn berichten, wenn ich so wenig mach? Hallo! mein liebes Hamsterrad im Kopf. Wo bin ich denn? Wie viel Zeit hab ich denn? Was will ich denn? Erst durch das Schreiben dieser Texte kommt mir dann doch zu Bewusstsein, ‚es is ja doch nicht so wenig, dass mir passiert‘. Aber eines wird langsam auch klar. Es wird Zeit, dass ich meine Hotelzimmer nicht immer nur für 2-3 Nächte buche. Nicht die Menge an abgeklappertem Gebiet macht das Erleben sondern die Intensität. Nicht jeder Gipfel muss oder will bestiegen werden. Heute bin ich noch ein Getriebener.

Zur Ruhe kommen.